Kurzbericht: Solidemo Steigi69

18. Februar 2018 / Rund 200 Menschen beteiligten sich gestern an der Solidemo für die #Steigi69 und für mehr Freiräume in Bern. Vom Loebegge aus zog man mit Musik, Parolen und Feuerwerk an der ehemaligen #effy29 vorbei ins Steigerhubel.

Die Besetzer*innen der Steigi69 sollen auf Anordnung des sozialdemokratischen Gemeinderates Michael Aebersold das Haus verlassen – ansonsten droht eine Räumung. Die repressive Haltung gegenüber der Steigi69 und vergangen Hausprojekten wie an der Effingerstrasse 29 oder der Bernstrasse 3 wurde in zahlreichen Reden thematisiert. Aktuell haben einige linksaussen Parteien im Parlament eine dringliche Motion eingereicht, um eine Räumung auszusetzen. Ob diese angeommen wird ist jedoch ungewiss und es braucht weiterhin einen kraftvollen Protest auf der Strasse.
Keine Räumung auf Abriss – Steigi69 bleibt!

Flyer:
An der Bahnhofstrasse 69 in Bern steht ein leeres Gebäude (verwaltet von Immobilien Stadt Bern, ISB), dass von Menschen bis zum Abriss genutzt und belebt wird. Die Stadt behauptet sich gegen Leerstand und somit für Zwischennutzungen einzusetzen, ABER verweigert jede weitere Verhandlung mit den BewohnerInnen der Bahnhofstrassse 69.

Der Grund:
Die Stadt behauptet, dass ein Mitarbeitender der ISB von einem Bewohner bedroht wurde. Das Kollektiv „Steigi 69“ und die betroffene Person hatten nie die Absicht jemanden zu bedrohen und möchten das Missverständnis klären. Die Stadt verweigert jegliche Klärungsversuche und droht mit Räumung. Wo ist jetzt die ach so offene und gesprächsbereite Stadt Bern?

Wir haben es satt! Nur weil wir keine gewinnorientierte und von der Stadt initierte Zwischennutzungen sind, ständig gejagt und vertrieben zu werden. Wir sind Menschen und keine leblosen Dossiers. Wir lassen uns nicht bürokratisieren!

Wohnraum ist da um darin zu leben, nicht um damit Geld zu machen!

Steigende Mieten stehlen uns Zeit, für unsere Kinder da zu sein und zwingen uns das Arbeiten als einzigen Lebensinhalt auf.

Besetzte Häuser schaffen Energie für antikapitalistisches Engagement.

Wir haben genug von der Kriminalisierung alternativer Wohnprojekte und der daraus folgenden Repression!

Wir besetzen Häuser, weil wir uns nicht von traurigen Menschen hinter traurigen Bürotischen traurig machen lassen. Und werden dies auch weiter tun!

Wir wollen die Blüten aus den Tiefen des Freiraums auf den Strassen, in allen Häuser und in deinem Kopf blühen lassen!