Marsch fürs Läbe Zürich

14. September 2019 / Genau drei Monate nachdem Frauen*streik reifen für heute Fundis zu einer erneuten Auflage des Marsch fürs Läbe. Das Frauen*streikkollektiv, revolutionäre Gruppen und weitere Organisationen riefen zum Protest auf und mobilisierten zur grössten Gegendemo der letzten Jahre. Über 1000 Menschen zogen über Stunden durch Zürich und blockierten die Fundis soweit, dass diese wieder zum Startpunkt zurückkehren mussten. Der widerständige Protest war angesichts des andauernden Einsatzes von Gummischrot, Tränengas und Wasserwerfern, sowie den Spaltungsversuchen einer Paralleldemo durch die örtlichen Jusos dennoch sehr beeindruckend.

Im Vorfeld versuchte der Stadtrat eine Veranstaltung der Fundis aufgrund Sicherheitsbedenken zu unterbinden. Dies nachdem in den Jahren zu vor immer wieder zu Gegenprotesten gegen den Marsch stattfanden. Nach zwei erfolglosen Versuchen Bern, wollten die Fundis dieses Jahr wieder nach Zürich. Mit der Motivation des Frauen*streikes im Rücken zeigen heute über 1000 Menschen, dass es nächstes Jahr hoffentlich keinen Aufmarsch mehr geben wird.

Die Polizei versuchte von Anfang an durch verschiedene Mittel, die Menschen von einer Demo abzuhalten. So wurden zahlreiche Platzverweise erteilt. Kurz vor der Demo zogen Dialogteams auf und versuchten auf Einzelpersonen einzureden. Die Demo machte jedoch deutlich, dass keine Polizei erwünscht sei. Gleichzeitig umstellen sie mit einem Aufgebot von Gitterwagen und Wasserwerfen Zugänge zu den Fundis. Als sich die Gegendemo in verschiedene Finger teilten, um agiler durch die Strassen zu kamen, setzte die Polizei offensiv Mittel ein. Ein Beispiel dafür ist u.a. der Tränengaseinsatz bei der Josefwiese auf einen Kinderspielplatz. Auffallend waren auch die vielen Polizeieinheiten, welche sich auf den Gleisen positionierten und von aus einer erhöhten Position Tränengas verschossen. Am Ende des Tages kam es zu zwei Kesseln, bei denen über 175 Menschen kontrolliert wurden.

Wir werden uns auch zukünftig – egal wo- den Fundis mit verschiedenen Mitteln in den Weg stellen. Herzliche Grüsse gehen an alle ProChoice-Proteste wie beispielsweise jene am 25. Juli in Salzburg, die unzähligen Male in München oder die kommenden am 21. September in Berlin oder am 12. Oktober in Wien. Der Kampf gegen Fundis geht für uns einher mit Kämpfen gegen den aufkommenden Faschismus und den neuen Widerständen gegen das Patriarchat.
Wir stellen uns queer!