Kurzbericht: Hamburg 01. & 02. Juli

01. Juli 2017 /

Samstag
In den nächsten Tagen wird es an dieser Stelle vorwiegend aktuelle News und Einschätzungen zu den Protesten gegen den G20 in Hamburg geben. Wer gezielte Fragen hat oder Infos haben möchte, kann uns jederzeit per Mail oder über unsere Socialmedia Kanäle Kontakt mit uns aufnehmen. Das Bild zeigt den Aufbau des Camps im Volkspark.
Aktuelle Situation
Die Polizei markiert in den klassischen linken Vierteln und rund um den Austragungsort der Messehallen seit einigen Wochen grossflächig Präsenz. Dennoch ist die Stimmung bei den Aktivist*innen vor Ort entspannt und es wird vorfreudig auf die Ankunft von zehntausenden Protestierenden gewartet.
Camps
Die Situation mit den beiden Camps im Volkspark (Infotelefon 015217030644) und im Stadtpark ändert sich fast täglich. Die Camps sind an und für sich bewilligt und aktuell es geht es vor allem darum die Schlafmöglichkeiten durchzusetzen. Ob nun in Camps oder irgendwo anders, Schlafplätze wird es sicherlich geben. Hierbei möchten wir noch auf die Bettenbörse aufmerksam machen: http://www.attac.de/kampagnen/g20-in-hamburg/bettenboerse/
Ab sofort ist zudem die Antirepressionsnummer aufgeschaltet: +49(0)40 432 78 778.

Sonntag
Ein ereignisreicher Tag in #Hamburg heute. Am Mittag trafen sich einige Tausende auf dem Rathausplatz zur von spalterischen Kreisen organisierte Protestwelle gegen den G20 Gipfel. Die Inhalte der Reden trugen entsprechend sehr unsolidarische Botschaften. So distanzierte sich ein Redner klar von linksradikalen/revolutionären Ideen und lobte die Demokratie in Hamburg. Die Hamburger Regierung wurde beispielsweise gelobt, da sie diese grosszügig Campflächen zur Verfügung gestellt hätte. Zur gleichen Zeit schikanierte die Polizei den Aufbau eines neuen Camps bei Entenwerder. Menschen wurde der Zugang zum Park verweigert oder bewusst zu falschen Orten weitergeschickt. Schliesslich liess die Polizei das Camp eigenhändig verbieten, um dann eine Stunde später doch ein Camp aber ohne Schlafmöglichkeiten zu erlauben. Als Reaktion auf die Repression besetzten rund 30-40 Menschen den Rathausplatz mit verschiedenen Zelten. Die Polizei liess den Platz jedoch schnell räumen. Die nächsten Stunden in Entenwerder waren geprägt von zahlreichen Verhandlungen, Polizeischikanen und Mobilisierungen auf beiden Seiten. Die mehreren hundert Aktivist*innen liessen sich nicht einschüchtern und errichteten schliesslich rund ein dutzend Zelte zum Übernachten. Gegen 22:30 stürmten hunderte PolizistInnen brutal das Camp und beschlagnahmte elf Zelte. Trotz der heutigen Repression, sind die Menschen in den beiden Camps am Volkspark und in Entenwerder fest entschlossen für ein Camp mit Schlafplätzen zu kämpfen.
Für morgen Montag sind weitere spontane Aktionen angekündigt. Kommt nach Hamburg – Fight G20!