Weltweiter Tag der politischen Gefangenen

18. März 2016 /

Heute, am 18.März haben wir anlässlich des internationalen Tages der politischen Gefangenen einen Protestspaziergang im Botschaftsquartier in Bern durchgeführt. Gut 50 Menschen schlossen sich dem Protestzug an und es wurden an 8 Botschaften Transparente gehängt und Plakate hinterlassen.

Der Spaziergang startete auf dem Thunplatz und stattete als erstes der Iranischen Botschaft einen Besuch ab. Dort wurde an eine von hunderten inhaftierten Frauen erinnert, die zurzeit in den katostrophalen Knästen im Iran eingesperrt werden.
Die iranische Kurdin Zeinab Jalalian sitzt seit 2007 im Iran im Knast, weil sie beschuldigt wird Mitglied der PJAK (Partiya Jiyana Azad a Kurdistanê) zu sein, was sie jedoch bestreitet. Sie kämpft für Frauenrechte, Bildung und gegen die Unterdrückung. Dafür hat der Iranische Staat sie eingesperrt, gefoltert, Anwälte verweigert und ihr medizinische Versorgung untersagt. So leidet sie an schweren gesundheitlichen Problemen. Tausende weitere Frauen werden im Iran eingesperrt, isoliert und gefolter. (https://www.facebook.com/SaveZeinabJalalian/)

Danach führte der Protestspaziergang zur Italienischen Botschaft. Dort wurde ein Transparent für Nicola Gai und Alfredo Cospito aufgehängt. Diese zwei kämpfenden Menschen schossen dem CEO Roberto Adinolfi von Ansaldo Nucleare Finmeccanica ins Knie. Diese Knieschüsse waren Schüsse gegen die Nuklearindustrie und das vernichtende System. Ausserdem wurde an Silvia, Billy und Costa erinnert, denen -nachdem sie eine Strafe in der Schweiz absassen- der Italienische Staat ebenfalls noch den Prozess machen will. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten das neu gebaute IBM-Testlabor in der Schweiz sprengen wollen.

Die Polnische Botschaft war das nächste Ziel unseres Protestes. Dort hängen wir ebenfalls ein Transparent für den kürzlich verhafteten Erdal Gökoglu. Der anerkannte politische Flüchtling wird in Polen festgehalten, weil die Türkei ihn via internationalem Haftbefehl suchte. Einmal mehr trägt die repression des terrorstaates Türkei seine Früchte und es wird wieder ein politischer Flüchtling terrorisiert. Die Polnische Regierung entwickelt sich zunehmends zu einem autokratischen, faschistischen Regime. Am Beispiel von Erdal erkennen wir schmerzlich, wie linke Bewegungen bekämpft werden. (https://www.facebook.com/Freiheit-f%C3%BCr-Erdal-G%C3%B6ko…/)

Danach hängten wir ein Transparent für Marco Camenisch an den Polizeiposten im Quartier. Marco sitzt seit über zwei Jahrzehnten im Knast. Da sein Kampf für eine ökologische Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung den Herrschenden ein Dorn im Auge ist. Voraussichtlich wird er 2018 endlich wieder in Freiheit entlassen, bis dahin muss er weiterhin gegen die Schickanen des Schweizerischen Justizsystems ankämpfen. (https://www.facebook.com/Gruppo-Anarchico-Apuano-Marco-Cam…/)

Für die anarchistischen Gefangenen Monica und Francisco hängen wir bei der Spanischen Botschaft ein Transparent. Der Spanische Staat will sie für 44 Jahre wegsperren und versucht so ihren Kampf für eine herrschsaftsfreie Welt zu verhindern. Unterstützen wir sie durch Solidarität und Aktionen gegen das Gefängnissystem!
(https://www.facebook.com/pulsoanarquista/)

Vor der massiv von Polizisten abgeschiermten Türkischen Botschaft klebten wir eine Liste mit rund 600 politischen Gefangenen an den Boden. Die Türkei hat weit über 7000 politische Gefangene und macht täglich mehr. Zudem wollten wir an den vegan-anarchistischen Langzeitgefangenen Osman Evcan erinnern. Er gewann letzte Woche seinen Prozess, in dem er sein Recht auf Veganes Essen im Gefängnis einklagte. (https://www.facebook.com/osmanevcanaozgurluk/?fref=ts)

Bei der Russischen Botschaft hielten wir inne um ein Transparent für den inhaftierten Anarchokommunisten Dimitri Buchenkov zu platzieren. Auch er wird aufgrund seiner politischen Haltung weggesperrt. (https://www.facebook.com/freebuchenkov/)

Schlussendlich endete der Protestspaziergang vor der Deutschen Botschaft. Dort protestierten wir lautstark gegen die Auslieferung von Mehmet Yesilcali an Deutschland. Und wir machten auf den politischen Prozess gegen 10 ATIK Inhaftierte aufmerksam. Die Türkei will über den Deutschen Terroraragraphen 129b politisch engagierte und kämpfende Menschen weiterhin verfolgen. Deutschland ist somit Handlanger des Terrorstaates Türkei!

Die Kämpfe gegen Ausbeutung und Unterdrückung, gegen das zerstörerische System Kapitalismus und gegen menschenfeindliche, faschistische Ideologien werden drinnen und drauessen gekämpft. Solidarisieren wir uns mit den Gefangenen, machen wir dort weiter wo sie gestoppt wurden, verschaffen wir ihren Kämpfen drinnen Gehör! Halten wir sie in unseren Kämpfen präsent und vernetzen wir die Kämpfe international.

Zusammen kämpfen für eine herrschaftsfreie Welt!