Im Jahr 1993 veröffentlichte er sein Buch «Der Holocaust auf dem Prüfstand». Graf nannte den Holocaust «eine Erfindung der Juden». Im Sommer 1998 verurteilte das Bezirksgericht Baden Graf zu 15 Monaten Gefängnis unbedingt. Dies ist bis heute die höchste Strafe, die in der Schweiz wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm ausgesprochen wurde. Am Prozess waren auch zahlreiche Neonazis zur Unterstützung anwesend.
Auch in Deutschland und Frankreich wurde Graf wegen Volksverhetzung, Aufstachelung zum Rassenhass, Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und Beleidigung zu Geld- und Haftstrafen verurteilt, teils auch ohne Bewährung.
Im Sommer 2000 setzte sich Graf ins Ausland ab und lebte nach einem kurzen Aufenthalt in der iranischen Hauptstadt Teheran, rund 17 Jahre lang in Moskau. Erst nach der Verjährung seiner Haftstrafen kehrte er 2018 in die Schweiz zurück.
1997 erhielt Christoph Blocher von einem Auns-Mitstreiter ein Buch von Graf zugeschickt. Blocher schrieb zurück: «Ganz besonders habe ich mich über die Schrift ‹Vom Untergang der Schweizerischen Freiheit› von Jürgen Graf gefreut. Wie recht er doch hat.» Im Buch bestritt Graf die Existenz von Gaskammern im Zusammenhang mit der planmässigen Massenvernichtung von Jüdinnen*Juden.
Graf stand in engem Kontakt mit anderen Holocaustleugnern wie z.B. dem 2017 verstorbenen Ernst Zündel. Auch Neonazis nutzen die Schriften von Graf. So wurde in der «Patriotischen Zeitschrift der Schweizer Hammerskins» Grafs Bücher gelobt: «Dem Leser werden Dinge offenbart, von denen in den Medien keine Zeile steht.»
Auch wenn Graf in den letzten Jahren an Einfluss verlor, blieb er dennoch sehr gut vernetzt. So nahm nach seinem Tod auch die Neonazi-Partei der III. Weg Abschied von Graf. Hervorgehoben wurden seine «kritischen Haltungen und nonkonformen Ansichten.» – übersetzt seine antisemitischen Haltungen und die Leugnung des Holocaust.
Deswegen auf zur Demo am 01. Februar um 16:30 Uhr beim Bahnhofplatz in Bern.
Historische Kontinuitäten brechen – Gegen Antisemitismus.