23. Oktober / Auf verschiedenen Wegen wurde heute in Bern antifaschistische Präsenz markiert. Was im Vorfeld an rechtsradikaler und nationalistischer Beteiligung erwartet wurde, bewahrheitete sich heute. So kamen beispielsweise die Gruppe Junge Tat, unorganisierte Faschos und gewaltsuchende aus dem rechtsextremen Milieu nach Bern. Zusammen mit Gruppen wie der Freien Linken zogen Tausende vereint als nationalistische Querfront durch die Stadt. Die Polizei legte ihren Schwerpunkt der Repression hauptsächlich auf Antifaschist*innen. So gab es Wegweisungen, Personenkontrollen und viele Aufnahmen. Gegen 13:30 sammelten sich rund 50 Antifas um den Casinoplatz, um notfalls für einen antifaschistischen Selbstschutz zu sorgen. Anreisende für die bewilligte Kundgebung auf dem Helvetiaplatz wurden aus der Anti-Corona Demo angegangen. An der Kundgebung beteiligten sich rund 150 Menschen. In Reden sprachen Betroffene der Krise und es wurde mehr Beteiligung in den Sozialen Kämpfen eingefordert.
Nach der Kundgebung waren antifaschistische Kleingruppen in der Stadt präsent, um rechtsradikale Propaganda zu entfernen. Während kleinere und mittlere Demonstrationszüge der Anti-Corona Leute vom Bundesplatz loszogen, umstellte die Polizei die Reitschule. Dies wegen Sachbeschädigung an Fahrzeugen der Anti-Coronas auf der Schützenmatte. Nach dem sich Dutzende solidarische Menschen vor der Reitschule sammelten, zog die Polizei am Abend wieder ab.
Wir waren heute wenige. Die kurzfristige Mobilisierungszeit und die unsichere Situation haben sich negativ ausgewirkt. Auch reicht es nicht aus, nur eine Gegenbewegung zu organisieren. Wir müssen präsenter in den sozialen Kämpfen sein, uns weiter organisieren und vernetzen. Hier einige Möglichkeiten. Am 31.10 um 15 Uhr im Tripity an das offene Polit-Treff zum Thema Antifa. Am 30.10 um 12:30 an die Pflegedemo auf der Schützenmatte oder nach Zürich an die Gegenproteste. Danke an alle Bezugsgruppen, Crews, Freund*innenkreise, Einzelpersonen, die sich heute solidarisch gezeigt haben und/oder auf der Strasse waren.