16. Mai 2021 / Vom 31. Mai bis 17. Juni stehen Besetzer*innen der geräumten Effingerstrasse 29 vor Gericht und sollen für ihre Ideen und ihren Widerstand verurteilt werden. Wir rufen dazu auf die Solidarität auf die Strasse zu tragen. Für alle Angeklagten, die vor Gericht stehen. Für alle Räume, die uns in den letzten Jahren genommen wurden. Für alle Ideen, die für eine andere Welt stehen.
Die Ereignisse rund um die effy29 hat in Bern zweifellos einiges ausgelöst. Für uns steht die effy29 für die Wiederbelebung eines leerstehenden Gebäudes. Für einen Freiraum, in dem sich unterschiedliche Kreise treffen und die eigenen Ideen ausprobieren konnten. Der staatliche Eigentümer, das Bundesamt für Bauten und Logistik, interessierte sich jedoch nur wenig für einen neuen Freiraum. Von Beginn an wurde jede Form des Gespräches verweigert. Was daraus folgte ist bekannt, die effy 29 wurde gewaltsam geräumt.
Aus der ehemaligen effy29 wurde anschliessend ein weiterer Teil der Bürowüste in Bern. Nach der Räumung startete die mediale, sowie bürgerliche Abrechnung gegen die effy29 und damit stellvertretend gegen alle Freiraumprojekte. Diese Hetze nutzte der Staat für einen weiteren repressiven Ausbau in Bern. Seit der effy-Räumung schiesst die Kantonspolizei mit neuen, potenziell tödlichen, Gummischrotwerfern (Typ GL06). Zudem etablierte sich die «Normalisierung», dass Anti-Terror Einheiten (SE Enzian) standardmässig bei Hausräumungen aufgeboten werden.
Nun soll bei den 16 Angeklagten durch einen politischen Prozess von Oben ein Exempel statuiert werden. Doch das werden wir nicht zulassen! Die Idee von #effilebt weiter. Zeigen wir uns solidarisch: Mit unseren Herzen vor und im Gericht, mit unseren Aktionen in der ganzen Stadt und mit unseren Stimmen auf der Strasse. Lasst uns zusammenkommen und unsere Frei(t)räume gemeinsam erkämpfen, leben und verteidigen. Liebe, Kraft und Mut den Angeklagten.