25. November 2019 / Seit einigen Tagen sind wir in Chile, um mehr über die sozialen Proteste, deren Basisorganisierung und der anarchistischen Perspektive zu erfahren. In den kommenden Tagen und Wochen werden wir dazu Interviews und Analysen veröffentlichen.
Bis dahin gibt es einen ersten Bericht: Von Montag bis Mittwoch sind verschiedene (General-)Streik ausgerufen. Gestern am weltweiten Tag gegen Gewalt an Frauen* gingen mehrere Zehntausend auf die Strasse. Hierbei gab es verschiedene kreative Aktionen, eine Grossdemo, sowie Auseinandersetzungen mit der Polizei. So verteilten am Morgen Feministinnen* gefälschte Gratiszeitungen an grösseren Stationen des öffentlichen Verkehrs. In der ganzen Stadt wurden verschiedene Aktionen gegen Femizide durchgeführt und an die ermordeten Frauen* gedacht. Bei der Grossdemo kam es am Rande zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Auffällig war, dass der Grossteil der Demonstrant*innen mit reichlich Schutzmaterial ausgestattet war. Jung bis Alt war mit Schutzbrillen und Gasmasken unterwegs. Dies zeigt, dass jederzeit mit polizeilichen Angriffen auf die Proteste gerechnet wird. So wurden auch heute fernab der Auseinandersetzungen Tränengas eingesetzt. Die Wut und Ablehnung gegenüber dem Staat sind aktuell in vielen Quartieren und im Alltag der Menschen spürbar. Für heute sind grössere Blockadeaktionen in der Hauptstadt Santiago geplant.