02. Februar 2019 /
Rund 3000 bis 4000 Menschen füllten heute den Waisenhausplatz. Danach formierte sich zum dritten Mal in Folge eine unbewilligte Nachdemo, an der sich zeitweise bis zu 5000 Menschen beteiligten. An der Demospitze waren durchgehend antikapitalistische und revolutionäre Parolen zu hören. Weiter geht es mit der Klimabewegung am 4. Aktionstag Mitte März.
Anbei unser Flyer, denn wir heute verteilt haben:
System Change, not Climate Change!
Seit einigen Monaten streikt die junge Aktivistin Greta Thunberg in Schweden jeden Freitag. Durch die Medien erlangte sie so grosse Aufmerksamkeit. Ihre Anliegen kennen wir mittlerweile alle: den Klimawandel stoppen! Nun sind auch wir hier auf den Strassen. Wir kämpfen für unser Klima, für unsere Zukunft. Es werden Forderungen laut den Klimanotstand auszurufen, um die Schweizer Regierung zur Verantwortung zu ziehen. Diese soll die Gesellschaft darauf sensibilisieren und der Klimawandel soll dadurch gestoppt werden. Scheint doch ganz einfach zu sein. Doch wieso sollte der Staat dies tun? So bringt ein derartiger Notstand der offiziellen Schweiz keinerlei wirtschaftlichen Vorteile, noch Profit. Auch stellt sich uns die Frage, wie der Staat diese Krise bewältigen soll, denn er will es sich mit der Wirtschaft und somit den Verursacher*innen der Umweltzerstörung nicht verscherzen.
Wir als Anarchist*innen hoffen hier auf keine Besserung durch die Regierung. Entscheidend ist, dass wir die Regeln für ein gemeinsames Leben und eine gemeinsame Zukunft selbst bestimmen können. Denn nur so kann es als Gesellschaft gelingen, ernsthafte Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Wir wollen bei keiner Behörde, Politiker*in, Schulleitung oder sonst wem eine Bewilligung einholen müssen, um unsere Meinung kund zu tun. Denn kein Mensch, keine Behörde und kein Staat kann uns auferlegen, was wir denken sollen, wie wir handeln sollen und wie wir unser Leben gestalten sollen. Die Verantwortung für unser Tun liegt also bei uns Allen.
Auch kann unser Aktivismus nicht an geografische Grenzen gebunden sein, sondern sollte weltweit gelten. Warum also lediglich den Klimawandel im sogenannten Inland bekämpfen? Was befindet sich ausserhalb des Inlandes? Ein grosser Teil der Firmen gibt sich innerhalb der Schweiz umweltfreundlich. Aber im Ausland beteiligen sich Nestlé, Glencore, Credit Suisse, UBS und viele Weitere umso heftiger an der Zerstörung der Umwelt.
Auch die Menschen ausserhalb «unserer» Grenzen sollen eine lebenswürdige Zukunft haben. Für uns ist der Kampf gegen den Klimawandel somit antinational. Wenn wir also den Klimawandel stoppen wollen, sehen wir keinen Weg durch die parlamentarische Politik. Wir müssen von Beginn an das System ändern, denn darin liegt das Problem. Ein System, welches auf Profit, Ausbeutung und Macht basiert, wird auch vor den Ressourcen der Erde nicht Halt machen.