Plakat: Lasst Nekane endlich raus!

23. Oktober 2016 /

nekane

Nach neun Jahren Flucht vor systematischem Folter in Spanien wurde Nekane Txapartegi am 06. April in Zürich verhaftet. Seitdem sitzt sie im Knast und wehrt sich gegen ihre Auslieferung. Nekane versteht sich als Feminist*in, baskische Aktivist*in und kritische Journalist*in.

Die baskische Befreiungsorganisation ETA hatte sich gegen die faschistische Diktatur von Franco formiert. Der Staat schuf im Kampf gegen die ETA zahlreiche Sonderkommandos, die mit Vollmachten ausgestattet wurden. Der Staat nutzte den «Antiterrorkampf», um ebenfalls gegen kritische Linke, Revolutionär*innen, Journalist*innen, Student*innen etc. vorzugehen. Jene, die in die Fänge von paramilitärischen Schwadronen geritten berichteten wiederholt von massiver Gewalt, Folter und Übergriffen. Viele waren nach ihrer Haft so sehr eingeschüchtert oder verstört, dass sie sich nicht getrauten, die Folterer anzuzeigen.

Nekane hatte nicht geschwiegen und ihre Folterer vors Gericht gebracht. Sie erzählte der Öffentlichkeit von den Schlägen, der Vergewaltigung und dem erzwungenen Geständnis. Das Verfahren wurde natürlich eingestellt und der Staat holte zum Gegenschlag aus. Nekane wurde wegen angeblicher Kollaboration mit der ETA zu 6 Jahren und 9 Monaten verurteilt. Eine Auslieferung trotz zahlreicher Folterbeweise würde für Nekane nicht nur Knast, sondern auch Isolation und weitere Übergriffe bedeuten.

Nach ihrer Verhaftung sind in zahlreichen Ländern Soli-Gruppen entstanden und haben mit Demonstrationen Druck auf die Schweiz aufgebaut. Nun gilt es sich untereinander zu koordinieren, weiter Druck aufzubauen und sich auf allen Ebenen solidarisch zu zeigen.

Mehr Infos findest du auf freenekane.ch