27. Juni 2019 / Rund 50 Personen heute bei der Solidaritätsdemo für die geräumte Brunnmattstr. 46a. Wir grüssten u.a. die Liebig34 in Berlin und Exarchia in Athen.
Heute am 27. Juni haben wir uns zu einer Spontandemo am Loryplatz versammelt. Um die 50 Menschen solidarisierten sich mit der geräumten Besetzung an der Brunmattstrasse 46a, wie auch mit allen bestehenden und zukünftigen Projekten.
Am 19. Juni wurde die neuste Besetzung in Bern durch ein Grossaufgebot der Polizei geräumt. Zehn Tage lang wurde das Quartier durch das Projekt belebt. Viele Anwohner*innen solidarisierten sich öffentlich und kamen beispielsweise mit eigenen Ideen oder auf einen Besuch vorbei. Nun steht das Haus wieder leer. Wir wehren uns gegen die Politik der Immobilienspekulation und Wohnungsverdrängung.
Eine Stadt im Wandel
Wohnungen stehen leer, Mieten steigen, Freiräume verschwinden. Auf der anderen Seite entstehen immer neue – meist selten genutzte – Bürokomplexe, Luxusbauten werden aus dem Boden gestampft und öffentliche Räume vermehrt kommerzialisiert, wie zuletzt bei der Formel E.
Wohnungen und Gebäude sind längst Spekulationsobjekte geworden. Für die Besitzenden ist es gewinnbringender, eine Immobilie verrotten zu lassen, um diese Jahre später teurer zu verkaufen, als diese zu sanieren und zu vermieten. Dadurch fehlt es an günstigen Wohnungen und andererseits wird die Wohnungslage vermehrt zu einer Preisfrage. Menschen mit tiefen Einkommen werden verdrängt und müssen sich im Umland Wohnungen suchen. Nicht die Ausländer*innen sind daran schuld, dass zu Stosszeiten der öffentliche Verkehr überfüllt ist, sondern die Verdrängung durch die Gentrifizierung und die Zentralisierung der Arbeitsstellen in der Stadt.
Organisiert für mehr Freiräume
Dieser ganzen Logik, wollen wir unsere Ideen des Widerstandes und der Freiräume entgegensetzen. Wenn Wohnungspreise steigen, lasst uns gemeinsam mit den Nachbar*innen zusammenschliessen und uns gegen die Kündigungen wehren. Wenn Häuser leer stehen, dann lasst uns die Räume nehmen und eigene unkommerzielle Projekte realisieren. Wenn das Quartier lebloser und grauer wird, dann lasst uns eigene bunte Treffpunkte organisieren und zusammenkommen.
Die Stadt gehört uns allen. Wir haben zu entscheiden, ob morgen ein neuer Luxusklotz, eine neue Autobahn, ein unnötiges Formel-E Rennen oder Einkaufscenter entstehen soll oder nicht. Deswegen lasst uns zusammenschliessen, diskutieren und austauschen. Damit wir neue Räume schaffen können frei von jeglicher Diskriminierung, Zwang, Eigentum, Konsumpflicht, Abhängigkeit vom Staat oder Gewalt der Polizei.
Die Häuser denen, die sie beleben!