02. August 2024 / Heute ist der Tag des Gedenkens an den massenhaften Mord an Rom*nja und Sinti*zze während des Nationalsozialismus. Der Rom*nja Begriff für den Völkermord ist Porajmos. Das Datum für den Gedenktag bezieht sich auf die Ermordung von über 4`000 Rom*nja und Sinti*zze in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 im Konzentrations- lager Auschwitz. Schätzungsweise wurden zwischen 200`000 bis 500`000 von insgesamt 700`000 Rom*nja und Sinti*zze in dieser Zeit umgebracht. 2024 und 2025 jähren sich einige wichtige Gedenktage zum 80. Mal. Halten wir den Kampf gegen das einmalige Verbrechen des Nationalsozialismus aufrecht. Es ist in Zeiten des erstarkenden Nationalismus und Faschismus notwendiger denn je.
Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze wird Antiziganismus genannt und ist seit Jahrhunderten in Europa und in der Schweiz verankert. Bereits 1906 verhängte die Schweiz (erneut) ein allgemeines Einreiseverbot gegen Rom*nja und Sinti*zze. Fünf Jahre später errichtete das Eidgenössische Justiz- und Polizei-departement ein zentrales Register für kontrollierte Rom*nja und Sinti*zze. Ein paar Jahre später entstand sogar eine internationale Kartei, welche letztendlich dem Nationalsozialismus die Daten für die Planung und Durchführung des massenhaften Mordes lieferten. Rom*nja und Sinti*zze wurden von den schweizer Behörden nicht als politische Verfolgte anerkannt und konnten sich somit nicht in die Schweiz retten. Bis 1972 hielt die Einreisesperre bestand. Noch heute hat die Schweiz ihre Geschichte bezüglich Antiziganismus kaum aufgearbeitet. So ist der Gedenktag in der Schweiz bis immer noch nicht anerkannt.