Heute stand in Bern das Bauhauptgewerbe still. Der Warnstreik soll ein klares Zeichen an die Baumeisterspitze senden. Denn Ende Jahr läuft der sogenannte Landesmantelvertrag aus, welche die Arbeitsbedingungen auf dem Bau definiert. Doch auch nach fünf Verhandlungsrunden, lehnt der Baumeisterverband jegliche Verbesserungen ab. Sollte keine Einigung erfolgen, droht ab 2026 ein vertragsloser Zustand.

Bei Streiks gilt die sogenannte Neutralitätspflicht. Der Staat und seine Behörden muss sich bei einem Arbeitskonflikt neutral verhalten. Dass sich der Staat, insbesondere in der seit Jahren herrschenden Wirtschaftskrise alles andere als neutral verhält, zeigte sich heute leider auch in Bern. So wurden einzelne Streikposten mit Polizeieinsätzen konfrontiert und staatlich eingeschränkt.

Der eskalierende Verhandlungskampf steht stellvertretend für eine Phase der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Transformation von Oben. Gerade jetzt braucht es einen kollektiven Widerstand, sei es in den kommenden Arbeitskämpfen oder gegen die staatliche Repression. So zogen am Mittag rund 1`000 Bauarbeiter*innen und Unterstützer*innen durch die Stadt und machten klar, dass sich die Bauarbeiter*innen und die UNIA nicht einschüchtern lassen.

In den nächsten Wochen gehen die Verhandlungsrunden und allfällige Protesttage weiter. Falls keine Einigung zu Stande kommt, drohen nächstes Jahr längere Branchenstreik.

Egal wie es noch weiter geht, Solidarität mit allen Streikenden!

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