Wann

Fr., 25. November 2016    
19:30

Wo

Bern
Grosse Halle, Bern

Veranstaltungstyp

https://www.facebook.com/events/1335934189752516/

Eine Veranstaltung des Solifonds

llegalisierte Migrant_innen und ihr Arbeitskampf – Über die Situation und Perspektiven der Erntearbeiter_innen in Südeuropa

Auf den Feldern der industriellen Gemüse- und Obstplantagen Südeuropas arbeiten Tausende LandarbeiterInnen unter unerträglichen Bedingungen. Viele von ihnen sind illegalisierte Migrant_innen, meist aus der Sub-Sahara, und haben keine Chance auf gültige Arbeits- und Aufenthaltspapiere in Europa.
Das Verhältnis der EU-Staaten wie auch der Schweiz zur Migration ist von Widersprüchen gekennzeichnet: Einerseits werden illegalisierte Migrant_innen als «wachsender Druck auf Europa» dargestellt, den es zu bekämpfen gelte. Andererseits drücken die gleichen Staaten beide Augen zu, wenn illegalisierte Migrant_innen als irregulär Beschäftigte die nationalen (Land-)Wirtschaften aufrecht erhalten.

Die Veranstaltung thematisiert die Arbeits- und Lebensbedingungen sowie die sozialen Kämpfe von illegalisierten Landarbeiter_innen in der Landwirtschaft in Südeuropa.

Eine Diskussionsveranstaltung mit:
Papa Latyr Faye, Sprecher des italienisch-senegalesischen Vereins «Ghetto out – Casa Sankara». Er wird über die Situation in der Tomatenernte in Apulien berichten. Exemplarisch für die Situation und die Kämpfe ist das so genannte Ghetto von Rignano, wo in der Hochsaison bis zu 2‘000 Landarbeiter_innen eine Bleibe in Karton- und Plastikhütten finden. Das Ghetto sowie die Koordination der Landarbeit werden durch mafiöse Netzwerke verwaltet. Eine Gruppe von Senegales_innen setzte sich seit dem Jahr 2013 für eine Veränderung dieser Lage ein.

Spitou Mendy und Carmen Cruz Paredes von der Landarbeiter_innen-Gewerkschaft
SOC-SAT sprechen über die Landarbeiter_innen in Andalusien. In der Provinz Almería arbeiten im ca. 40‘000 Hektaren umfassenden Plastikmeer Tausende Arbeiter_innen aus Marokko, Mali und dem Senegal in der industrialisierten Gemüseproduktion. SOC-SAT setzt sich seit über zehn Jahren für die Regularisierung aller Erntearbeiter_innen ein, kämpft gegen Lohnraub, Rassismus und für eine ökologische Landwirtschaft. Die Protagonist_innen der Gewerkschaft sind ausschliesslich Migrant_innen – ein Beispiel gelebter Selbstorganisation.

E-Mail

agb@immerda.ch
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