29. Januar 2022 / Kein weiteres 22.01.2022! Was an dem Tag passiert ist allseits bekannt. Mitglieder der Jungen Tag bilden gemeinsam mit anderen Neonazis die Demonstrationsspitze und ziehen durch Bern. Schon vor der Demonstration machten wir und andere Antifaschist*innen darauf aufmerksam, dass Neonazigruppen offen dazu mobilisierten und vermehrt versuchen Strukturen der Anti-Corona Bewegung zu übernehmen. Dennoch zogen Neonazis durch eine der linksten Städte und fühlen sich bestärkt. Nun gilt es sich damit auseinanderzusetzen, was dies für eine antifaschistische Position und Praxis bedeutet.
Der 22.01 hat viele Reaktionen ausgelöst. Empörung über Neonazis und Zuspruch über antifaschistische Aktionen an dem Tag reichen jedoch nicht aus. Wenn Neonazis auf die Strasse drängen, dann machen sie dies bewusst. Dementsprechend muss unsere Antwort auch auf der Strasse ausfallen. In den nächsten Wochen sind weitere Demonstrationen in Bern angesagt. Gerade die grossen Demonstrationen haben eine hohe Anziehungskraft für Neonazis und viel Symbolcharakter. Ein mögliches Datum dafür ist der 19. Februar. An diesem Tag plant das Aktionsbündnis Urkantone eine nationale Demonstration. Der Ort ist noch unbekannt – vorerst wurde eine Bewilligung für Zürich eingereicht. Dasselbe Bündnis organisierte bereits am 23. Oktober die Grossdemonstration der «Anti-Corona» Bewegung in Bern mit.
Falls bekannt wird, dass am 19. Februar der Demonstrationsort Bern sein wird, rufen wir zu einer antifaschistischen Demonstration auf. Im Gegensatz zu den letzten Mobilisierungen wollen wir uns nicht mehr darauf beschränken, antifaschistisch in der Stadt präsent zu sein, sondern den Aufmarsch blockieren oder verhindern. Insbesondere auch deswegen, dass sich am 19. Februar der rassistische Anschlag in Hanau zum zweiten Mal jährt. In Hanau schoss ein Rechtsextremer gezielt auf Postmigrant*innen und ermordete schliesslich neun. Der 19. Februar ist unser Tag, ein Tag der Wut und des Trauerns. Das Neonazis an dem Tag eine Demonstration durch Bern anführen, können wir nicht zulassen.
Haltet euch den 19. Februar frei und kommt mit uns auf die Strasse. Es liegt an uns, die Neonazis zu vertreiben. Your local Antifas.