Erfolgreicher Protest gegen türkischen Propaganda-Film

18. April 2018 / Erfolgreicher Protest gegen türkischen Propaganda-Film in der Schweiz
Das Capitol Kino in Zürich strahlte bis vor kurzem den türkischen Propaganda-Film „Can Feda“ aus. Das Capitol ist Teil der grössten Kinobetreiberin in der Schweiz der Kitag-Cinemas. Nach diversen Protesten in den sozialen Medien und Anfragen per Mail, griffen auch die Medien das Thema auf. Heute hat die KITAG-Cinemas AG nun offiziell bekannt gegeben den Film vollständig aus dem Programm zu entfernen. Bereits in Weil am Rhein hatten vergangene Woche kritische Nachfragen dazu geführt, dass der Film abgesetzt wurde.

Inhalt des Filmes
Der Kinofilm „Can Feda“ dreht sich um eine türkische Spezialeinheit, die in ein Bürgerkriegsland geschickt wird. Die Einheit gerät in einen Hinterhalt und muss sich gegen eine feindliche Übermacht durchkämpfen. Angetrieben durch die Liebe zur eigenen Heimat, gelingt es der Einheit sogar, trotz des Krieges ihre Menschlichkeit zu wahren.
Das Bürgerkriegsland – Syrien, die feindlichen Einheiten – die YPG/YPJ, die Spezialmission der Einheit – Teil des Angriffskriegs, die Heimatliebe – türkischer Nationalismus, die heldenhafte Truppe – patriarchaler Heldenmythos. Es ist offensichtlich, dass der Film dazu dient Propaganda für die türkische Invasion zu betreiben und den Krieg gegen Rojava zu verharmlosen. Dies zeigt, dass Erdogans Propagandamaschine auch in Europa versucht Fuss zu fassen.

Der Protest
Nach Bekanntmachung des Filmes wurde zu einem Protest gegen seine Ausstrahlung aufgerufen. Die Facbookseite des Kinos und der KITAG-Cinemas wurde mit kritischen Kommentaren versehen. Auch per Mail wurden diverse Anfragen oder Statements gegen den Krieg in Afrin und den propagandistischen Inhalt des Filmes an die Betreibenden verschickt. Dass die KITAG-Cinemas den Film nun komplett aus dem Programm nimmt, ist als Erfolg zu werten. Denn in Deutschland wurde der Film lediglich mit einem Altershinweis 18+ versehen und wird weiterhin ausgestrahlt. Nur dank der vielen Stimmen von Unten, konnten wir alle zusammen genügend Druck erzeugen, um einen erfolgreichen Protest zu organisieren. Lasst uns weiterhin unsere Stimme für die Revolution in Rojava erheben und gegen die kriegerische, nationalistische und frauen*feindliche Politik Erdogans vorgehen.