01. Oktober 2021 / Folgender Artikel wurde auf Renverse.co publiziert. Da diese Thematik im deutschsprachigen Raum bis jetz noch kaum diskutiert wurde, haben wir diesen Text in die Deutsche Sprache übersetzt, um damit die Diskussion anzuregen.
Gegen das Covid-Zertifikat: Streik! Zum Aktionstag wird in Genf zu einer Demo gegen das Zertifikat aufgerufen.
Um zu zeigen, dass wir mit der Anwendung des Covid-Zertifikats nicht einverstanden sind, werden wir am 1. Oktober 2021 in den Streik treten.
Wir als Kultur-, Gastgewerbe-, Nachtleben-, Kunst- und Veranstaltungsorte, ob unabhängig oder nicht, lehnen es ab, dass unser Leben aufgezeichnet und unser Publikum gelistet wird. Zudem wollen wir unsere Veranstaltungsorte für alle zugänglich halten. Aus diesem Grund werden wir am Freitag, dem 1. Oktober, die Türen unserer Räume schliessen.
Wir streiken nur für einen Tag, weil wir uns mehr nicht leisten können und eine Verlängerung des Streiks würde nach diesen harten Monaten der Pandemie nicht unserer wirtschaftlichen Realität entsprechen. Natürlich wollen wir unsere Lokale wieder öffnen und unser Publikum willkommen heissen, aber die Situation zwingt uns dazu,mit einem Streiktag unseren Widerstand gegen die Anwendung des Covid-Zertifikats deutlich zum machen.
Ein Streik bedeutet jedoch nicht, dass wir unsere Aktivitäten einstellen! Wir werden an diesem Tag in den öffentlichen Raum tragen. Denn ein Streik bedeutet zwar die Niederlegung der Arbeit, bietet jedoch auch die Gelegenheit, sich zu treffen, gemeinsam zu essen und sich gemeinsam über alternative Möglichkeiten auszutauschen. In dieser Zeit, in der das Demonstrationsrecht in der Schweiz geschwächt wird, erscheint es uns wichtig, uns den Platz im Freien wieder zu erkämpfen, dies natürlich ohne um Erlaubnis zu fragen. Am 1. Oktober werden wir den öffentlichen Raum besetzen, um das zu tun, was wir am besten können: Diskussionen, Shows, Konzerte, Essen… Damit wir uns versammeln können, ohne uns für unsere gesundheitliche Situation rechtfertigen oder unsere Identität erklären zu müssen!
Vor dem Hintergrund der aktuellen Moblisierung gegen die Corona-Massnahmen wollen wir uns klar von den Positionen der extremen Rechten distanzieren. Wir sind uns des Ausmasses der gesundheitlichen Situation und ihrer Auswirkungen auf unser Leben bewusst, möchten aber alle daran erinnern, dass zwischen der Realität der Pandemie, die uns betrifft, und der verschärften Sicherheitspolitik, die wir entschieden ablehnen, unterschieden werden muss.
Die Unterzeichnendene:
l’Écurie, Kalvingrad, la Makhno, le Spoutnik, Tu – théatre de l’usine, l’Usine, le Zoo.