Freiheit für Valèrie Bacot

24. Juni 2021 / Feministische Selbstverteidigung ist immer legitim
*Triggerwarunung: Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Mord*
Seit Montag, 21.06.2021 steht in Frankreich der Prozess gegen Valèrie Bacot an. Valèrie hat 2016 Daniel Polotte, ihren Mann, Stiefvater und Vergewaltiger, erschossen. Nun droht ihr lebenslange Haft. Seit ihrer Kindheit wurde sie sexuell missbraucht – das erste Mal, als sie höchstens 12 war. Später wurde sie auch zur Prostitution gezwungen. Dafür sass ihr Vergewaltiger fünf Jahre im Gefängnis. Als sie 17 Jahre alt war kehrte er nach seiner Freilassung zurück und nutzte wiederum seine patriarchale Stellung, um sie weiterhin zu missbrauchen. Sie wurde schwanger und heiratete ihn schlussendlich wegen den Kindern. Jahre lang lebte sie und die vier gemeinsamen Kinder in permanenter Unterdrückung und Gewalt.
Aus Angst, dass ihre Kinder ebenfalls vergewaltigt werden, sah Valèrie keinen anderen Ausweg und erschoss ihren Mann mit seiner eigenen Waffe. Der Prozess wird noch bis morgen 25.06.2021 weitergehen, ob am Ende ein Freispruch oder eine lebenslange Haftstrafe herauskommt, ist noch unklar.
Der Fall von Valèrie steht stellvertretend für viele Formen von häuslicher Gewalt. Patriarchale Machtpositionen schützen die Täter, ob in der Familie in der Gesellschaft oder vor dem Staat. Wir stellen uns hinter jede Form von feministischer Selbstverteidigung. Freiheit für Valèrie!